Spendiert

Ursprung der Idee

Das Prinzip des caffè sospeso entstand vermutlich um die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, also vor ungefähr 100 Jahren, in Italien. Diese Zeit veränderte die Gesellschaft und spaltete sie in arm und reich. Vorher alltägliches war schlichtweg nicht mehr möglich. Für viele Menschen bedeutete dies beispielsweise auch, dass sie sich keinen Kaffee mehr leisten konnten. In Italien aber, in dem das beliebte Heißgetränk als „Grundrecht“ gilt, begannen die Menschen sich gegenseitig Kaffee zu bezahlen – der aufgeschobene/spendierte Kaffee feierte seine Geburtsstunde.

Diese Aktion hat sich seitdem in vielen Ländern der Welt verbreitet und lebt in Form des suspended coffee oder des spendierten Kaffees weiter. Seitdem hat sich die Aktion, wie hier in Deutschland, weiterentwickelt und neben Kaffee können auch andere Getränke oder Speisen, Kleidung, Fahrradreparaturen, Haarschnitte und noch viel mehr spendiert werden – alles, was in den verschiedenen Geschäften angeboten wird.

Das Prinzip

Bezahle ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht nur für dich selbst, sondern auch für eine Person, die sich dies momentan selbst nicht leisten kann.

 
Sozial benachteiligten Menschen die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, ist unser Ziel. Dies möchten wir vor allem in alltäglichen Situationen erreichen. Für viele Menschen ist es nicht mehr alltäglich sich etwas in einem Geschäft zu kaufen, egal ob es ein Produkt oder eine Dienstleistung ist.

Mit dem Projekt Spendiert! – Suspended Coffee Germany (dt. Aufgeschobener Kaffee) möchten wir dagegen ankämpfen – mit einem einfachen Prinzip: In teilnehmenden Geschäften wird ein Produkt/ eine Dienstleistung im Voraus bezahlt, um später von einer Person, die sich dieses selbst nicht leisten kann, abgeholt zu werden.

Nicht nur Kaffee…

In dem Ursprungsland Italien hat alles mit Kaffee begonnen. Suspended Coffee Germany möchte den Grundgedanken von damals übernehmen, ihn jedoch noch erweitern. Dies wird in der Aktion „Spendiert“ deutlich- denn es kann alles spendiert werden, was in dem jeweiligen Geschäft zur Verfügung steht. Das können kalte und warme Getränke, Speisen, Kleidung, Schuhe, Outdoor- Ausrüstung, Haarschnitte, Fahrradreparaturen und viel mehr sein.

Wir erheben nicht den Anspruch alle Probleme sozial benachteiligter Menschen lösen zu können. Durch die Aktion soll ein Gemeinschaftsgefühl entstehen, in dem man nicht stur geradeaus blickt, sondern seine Mitmenschen achtet und beachtet. Auf einer Augenhöhe und nicht von oben herab anderen begegnen ist die Botschaft. Geben, weil man gerade geben kann. Nehmen, weil man es gerade braucht. Ein Miteinander von Geben und Nehmen, weil keiner weiß in welcher Lage er morgen sein wird.

Die Aktionen „Spendiert“ und „Care Bags“ richten sich dabei vor allem an alltäglichen Situationen und Problemen aus, welche für Menschen mit keinem/geringfügigen Einkommen Herausforderungen sein können. Wir möchten grundlegende Probleme, wie Hunger, Durst, Kälte, ungeeignete Kleidung, kaputte Fährräder etc., zu einem kleinen Teil lösen können.
 

Es geht um mehr als um Kaffee.